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Deutsche Meisterschaft Kanurennsport 2025

Vom 26.-31. August trafen sich die besten deutschen Kanuten zur 103. Deutschen Kanurennsportmeisterschaften auf der Regattastrecke Fühlinger See in Köln, um dort ihre Meister zu ermitteln. Für alle, außer vielleicht für ein paar Fahrer der Nationalmannschaft, der Höhepunkt jeden Kalenderjahres. Ein Wettkampf, auf den die Trainingsplanung eines ganzen Jahres zugeschnitten ist und auf den auch nichts mehr folgt außer eine große Trainingspause, bevor die Vorbereitung für die nächste Deutsche Meisterschaft im kommenden Jahr startet. 

Aus Neuburg gingen zehn Sportler im Alter von 14-22 Jahren über die verschiedenen Strecken an den Start. Um bei diesem Kräftemessen eine Chance zu haben, absolvierten die Sportler des DRC Neuburgs, zusätzlich zum Heimtraining zwei mehrtägige unmittelbare Wettkampfvorbereitungen in München bzw. Mannheim. Zu Beginn des fünftägigen Wettkampfes waren die Schüler A, die Altersklasse der 13-14 Jährigen, mit dem Kanu-Mehrkampf an der Reihe. Dieser besteht aus zwei verschiedenen Kanustrecken, zwei Athletikdisziplinen und einem 1.500m Lauf. Diese fünf Teile werden mit unterschiedlicher Gewichtung zusammen zu einer Gesamtplatzierung verrechnet. Hier startete die 14-jährige Emma Rogler mit einem hervorragenden neunten Platz über die 100m Paddeln mit fliegendem Start, welchen sie mit einem 15. Platz über die 1000m im Kajak ergänzen konnte. Zusammen mit den Athletikübungen Schlussweitsprung (17.), 30m Sprint (17.) und einem 1500m Lauf (23.) sicherte sie sich so insgesamt den 15. Platz in ihrer Altersklasse. Über die 500m im K4 ging sie gemeinsam mit ihrer Vereinskollegin Charlotte Köck an den Start, sowie dem Duo Hannah Wirl und Lily Schader von der WSG Kleinheubach, die in diesem Jahr für den DRC Neuburg an den Start gehen. Dieses Quartett zeigte eine starke Leistung im Zwischenlauf, die leider nicht mit einer Endlaufteilnahme belohnt wurde. Gemeinsam mit Lily Schader (WSG Kleinheubach) ging Emma Rogler auch im K2 ins Rennen und konnte sie sich mit diesem Boot für den Zwischenlauf qualifizieren. Am Sonntag wurden die Langstrecken ausgefahren, die bei den  Schülern A 2000m lang ist. Nach dem Massenstart und einer guten Leistung über die Strecke belohnte sich Emma Rogler hier mit einem sehr guten fünften Platz. 

Eine Altersklasse darüber, bei den 15-16jährigen der Jugendklasse, ging Laurin Beck (15) an den Start. Im Einer zeigte er seine starke Leistungssteigerung, die er sich über den Winter hart erarbeitet hatte und erpaddelte sich gute Ergebnisse. Jedoch reichte es im K1 über 500m und 1000m leider nicht für eine Teilnahme am Endlauf. Im K2 der Renngemeinschaft des Landeskanuverbandes Bayern mit seinem Partner Moritz Hanisch (KSC Ansbach), gelang ihm jedoch souverän die Endlaufteilnahme über 1000m. In diesem Endlauf ging das Duo das Rennen offensiv an und konnte sich lange im vorderen Teil des Feldes behaupten. Im Endspurt mussten sie aber leider die anderen Boote vorbeiziehen lassen, da der erste Rennabschnitt zu viel Kraft gekostet hatte. In der Endabrechnung sicherten sie sich damit einen starken achten Platz. Im Vierer der RG LKV Bayern, zusammen mit Moritz Hanisch (KSC Ansbach), Emil Steiner (KRV Hof) und Spiro Kalik (SSKC Aschaffenburg) fuhren sie nur haarscharf an der Teilnahme am Endlauf vorbei. 

Seinen Trainingskollegen Julius Heßlinger, der eine Altersklasse höher im Feld der 17-18jährigen Junioren startete, ereilte ein ähnliches Schicksal. Im K4 über 500m der RG LKV Bayern fuhr er zusammen mit Jakob Wirl (WSG Kleinheubach), Tina Konrad (PSV Langeprozelten) und Moritz Hanisch (KSC Ansbach) einen starken Zwischenlauf mit einer sehr guten Zeit. Diese reichte jedoch  knapp nicht für die Endlaufteilnahme, aber das bayerische Boot war das erste das die Endlaufteilnahme verpasste. Im Einer über die 500m und 1000m zeigte er, dass seine Saisonplanung gut funktioniert hatte. Leider war die Konkurrenz zu groß und Julius konnte sich nicht für den Zwischenlauf qualifizieren. Sein bestes Rennen zeigte er zusammen mit Tian Konrad (PSV Langenprozelten) im K2 der RG LKV Bayern über 1000m im Zwischenlauf. Hier fuhren sie eine starke erste Hälfte und konnten sich nach einem fulminanten Endspurt über Platz fünf freuen. 

In der selben Altersklasse bei den Damen erkämpfte sich Rebecca Hirsch, die dieses Jahr für die Rheinbrüder Karlsruhe startet, drei Bronzemedaillen. Nach ihrem ersten internationalen Start bei der Junioren EM im rumänischen Pitesti Anfang Juli, wollte sie nun bei der Deutschen ihre Leistungen bestätigen und sich mit guten Platzierungen belohnen. Dies gelang ihr im Einer über die 500m, bei dem sie sich den den dritten Rang sicherte. Hier musste sie sich lediglich den zwei amtierenden Junioren Weltmeisterinnen geschlagen geben. Das gleiche Bild zeigte sich auf der Langstrecke, auf der sie sich ebenfalls die Bronzemedaille erpaddelte. Allerdings musste Rebecca sich auch zweimal mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Einmal im K2 500m mit Undine Horak (Rheinbrüder Karlsruhe), bei dem es im Endspurt nicht ganz gereicht hatte und im K1 über 1000m. Im Mixed Zweier über 500m erreichte sie zusammen mit Andrej Kramarenko (Rheinbrüder Karlsruhe) den 6. Platz. Im K4 der Damen Junioren stand lange nicht fest wie die perfekte Bootsbesetzung für die Deutsche aussieht. Nach vielen Versuchen im Training mit verschiedenen Sportlerinnen konnte sich der Vierer der Renngemeinschaft Baden Württemberg mit Rebecca Hirsch über 500m doch eine Bronzemedaille schnappen. Nach diesen hervorragenden Leistungen qualifizierte Rebecca sich außerdem für die Olympic Hopes Games, vom 18.-21. in Racice in Tschechien und wird dort als Teil der deutschen Nationalmannschaft in ihrer Altersklasse auf Medaillenjagd gehen. 

Für Vincent Hoiß (startet dieses Jahr für die Rheinbrüder Karlsruhe) und David Müller (startet dieses Jahr für die WSG Kleinheubach) heißt es seit diesem Jahr sich in der Leistungsklasse, der offenen Klasse, zu beweisen. Hinzukommt, dass beide nun das erste Mal auf Vincents großen Bruder Simon (startet dieses Jahr für die Rheinbrüder Karlsruhe) treffen und gegen ihn antreten müssen. Den Anfang machten die 500m im K1, hierbei zeigten sich bei Vincent und Simon Hoiß noch die größten Defizite und beide schieden im Zwischenlauf aus. Als nächstes standen die Vorläufe im Vierer über die 500m an. Dabei qualifizierten sich sowohl der Vierer der RG LKV Bayern mit David Müller sowie der Vierer der RG Baden Württemberg mit Vincent und Simon Hoiß in ihren jeweiligen Vorläufen für das Finale. In diesem gab es dann ein Duell der Trainingskameraden, das Vincent und Simon Hoiß für sich entscheiden konntenAm Ende landeten die Brüder mit ihrem Vierer auf einem sehr guten sechsten Platz landeten, knapp vor David Müller auf Platz neun. Über die 200m Strecke erreichte David Müller als Sprinter, den Zwischenlauf. Auch im Zweier der RG LKV Bayern über die 500m gelang David Müller zusammen mit Philipp Ludwig (PSV Langenprozelten) der Sprung in den Zwischenlauf . Dort trafen sie auf Vincent Hoiß mit seinem Karlsruher Zweierpartner Jaron Schulz. Dieses Aufeinandertreffen entschied Vincent und zog mit seinem Zweierpartner ins Finale ein, wo die beiden sich einen hervorragenden siebten Platz herausfahren konnten. Über die längere 1000m Strecke ging Vincent wieder mit Jaron Schulz im K2 an den Start. Nach einem souveränen Vorlauf und einem sehr starken Endspurt sicherten sie sich sogar Platz vier in der Endabrechnung. Als jüngstes Boot, das in dieser Altersklasse offiziell startberechtigt ist, eine sehr großer Erfolg, an den Vincent über die 1000m im K1 anknüpfte. Hier konnte er sich direkt über die Vorlauf für das Finale qualifizieren, ohne den „ Umweg“ über den Zwischenlauf machen zu müssen. In diesem besagten Zwischenlauf kämpfte jedoch sein älterer Bruder Simon Hoiß um die Teilnahme am Endlauf. Dieser zeigte dort ein gutes Rennen. Trotz einer schwachen ersten Hälfte dafür aber mit einem fulminanten Endspurt fuhr Simon mit Platz vier nur um einen Platz am Finale vorbei. In diesem Endlauf zeigte Vincent, dass er auch in der Herren Altersklasse zu bestehen vermochte und sicherte sich einen überragenden sechsten Platz. Als letztes Rennen stand für die beiden Brüder noch die Langstrecke an, hier zeigten sie eine kämpferische Leistung und verabschieden sich mit Platz 11 (Vincent) und Platz 13 (Simon) in die Saisonpause.