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Erste nationale Qualifikation im Kanu-Rennsport

 

Vincent Hoiß trainiert in Portugal und kann sich im nationalen Vergleich erneut weit nach vorne paddeln.

Von Monika Sandner

Die deutschen Spitzenkanuten waren auf der Regattastrecke in Duisburg bei der ersten von zwei Qualifikationen für die Nationalmannschaft am Start. Dort treten die Athleten ausschließlich im Kajak Einer gegeneinander an, damit die individuelle Leistungsfähigkeit bestmöglich verglichen werden kann.

Vincent Hoiß, der bereits 2023 den Sprung in die Junioren Nationalmannschaft schaffte und mit einer Bronzemedaille bei der Junioren-WM ein Ausrufezeichen setzte, konnte Anfang März an einem zweiwöchigen Trainingslager in Portugal teilnehmen. Veranstalter waren die Kanu Verbände Berlin und Neubrandenburg. Der Deutsche Kanu Verband (DKV) finanzierte Hoiß fast komplett den Flug von Berlin nach Faro und den Aufenthalt in einem Hotel in Mina de Sao Domingos. Die Boote wurden von zwei Trainern nach Portugal gefahren. Die Saison-Vorbereitung im K1 auf stehendem Gewässer waren für den 18-jährigen Neuburger ideal. Besonders im Sprint konnte sich Hoiß verbessern. Auch die 2000 Meter Distanz, die bei den Qualifikationsregatten auf dem Programm steht, konnte im Renntempo trainiert werden. Mit Hanteln und Fitnessübungen gestaltete sich das Training sehr abwechslungsreich. „Das Trainingslager war für mich eine gute Vorbereitung, ich habe mich verbessert und Selbstvertrauen gewonnen. Bis auf die ersten drei Tage waren die Wetterbedingungen mit 22 bis 25°C ideal. Es hat mir sehr gut gefallen und ich bin dankbar für diese Möglichkeit“, resümierte Hoiß.

An den ersten Qualifikationsrennen 2024 nahmen vom Donau-Ruder-Club Neuburg am Wochenende Vincent Hoiß, David Müller und Simon Hoiß (Leistungsklasse) teil. Die Athleten hatten nicht nur mit der erstklassigen Konkurrenz zu kämpfen, sondern auch mit teilweise starkem Wind und Wellen. Bei den Herren Junioren standen 250 und 2000 Meter Zeitfahren auf dem Programm.
Vincent Hoiß war leider krankheitsbedingt geschwächt, schaffte es aber über 250 Meter in den B-Endlauf. Dort belegte er in 49.632 Sekunden Platz sechs. Nachdem ein Magen-Darm-Virus vor Ort umging und Hoiß auch Beschwerden hatte, suchte er den Regattaarzt zu einem Gesundheits-Check auf. Es gab grünes Licht für die 2000 Meter, die Hoiß in 07:51.203 Minuten absolvierte. „Ich bin extrem froh, dass ich gefahren bin, der vierte Platz ist absolut super. Ich bin nach dieser Quali insgesamt achter. Mal schauen was bei der zweiten Quali in zwei Wochen noch drin ist“, meinte Hoiß.

 

David Müller schaffte es über die Sprintstrecke in den C-Endlauf und belegte dort in 50.690 Sekunden Platz drei. Damit paddelte er sich im K1 ins gute Mittelfeld der deutschen Spitzenkanuten. Mit David Müller und Vincent Hoiß hat der DRCN auch in diesem Jahr im K2 wieder ein schlagkräftiges Team am Start, das auf der Deutschen in Brandenburg auf alle Fälle ein Wörtchen mitreden will.

Foto von links: Ludwig Degmayr, Medien Manager des Deutschen Kanu Verbands Rennsport und Clubkamerad von David Müller, Vincent Hoiß und Simon Hoiß (Trainer und LK-Fahrer).

Foto: Monika Hoiß