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Sieger im Kanu-Rennsport werden im Winter gemacht

Interview mit Rebecca Hirsch, Vincent Hoiß und David Müller von Monika Sandner 

Foto: Von links: Vincent Hoiß, Rebecca Hirsch und David Müller vor der herrlichen Olympiaregattastrecke in Oberschleißheim

Foto: DRCN 

Die Regattasaison 2024 steht vor der Tür. Kurz vor den ersten Wettkämpfen brachten sich die derzeitigen Aushängeschilder des Donau-Ruder-Clubs Neuburg, Rebecca Hirsch (15 Jahre), Vincent Hoiß und David Müller (beide 18 Jahre) auf der Olympiaregattastrecke in Oberschleißheim in Form. Der Bayerische Kanu Verband (BKV) hatte die Neuburger Athleten zu einem achttägigen Kaderlehrgang eingeladen.

Ihr Heimtrainer ist der Leistungsklassefahrer Simon Hoiß, der in diesem Jahr wieder für den DRCN an den Start geht.

Der Kanu-Rennsport vereint Kraft und Ausdauer sowie ein Höchstmaß an Geschick und Konzentration. Nur wenn alle Bewegungsabläufe stimmen, kann Muskelkraft optimal in Bewegungsenergie umgesetzt und das Boot möglichst schnell vorangetrieben werden.

Wie bereitet ihr euch derzeit auf die Paddelsaison vor?

Rebecca: Wir haben den ganzen Winter auf dem Wasser trainiert, bei Hochwasser sind wir zum Weiher gefahren. Zusätzlich standen dreimal die Woche Krafttraining und Ausdauer, entweder mit dem Rad oder Laufen, auf dem Trainingsplan.

Vincent: Wir nehmen auch an Lehrgängen des BKV teil und da ich im Nachwuchskader des Deutschen Kanu Verbands bin, zusätzlich beim DKV. Außerdem achte ich auf genug Schlaf, gesunde Ernährung und natürlich die körperliche Gesundheit.

David: Seit Herbst letzten Jahres trainieren wir wöchentlich ca. 12 bis 17 Stunden.

Ihr seid schon seit vielen Jahren im Kanu-Rennsport aktiv, habt viele Rennen gewonnen und Titel eingefahren. Was hat sich nach diesen Erfolgen für euch geändert?

Rebecca: Eigentlich nur, dass ich mittlerweile fast jeden Tag trainiere und sehr viel Zeit in meinen Sport reinstecke.

Vincent: Nicht viel, das Ansehen ist größer geworden und durch die Aufnahme in die Junioren Nationalmannschaft habe ich nun Zugang zu bestimmten Fördermitteln. Natürlich geben mir diese Erfolge auch mehr Selbstbewusstsein und Sicherheit.

David: Bei mir hat sich im Großen und Ganzen auch nicht viel geändert. Inzwischen geht es halt um mehr, da man viel mehr Zeit und Energie in den Sport investiert als früher.

Wie sehen die Prognosen für 2024 aus?

Rebecca: Ich möchte auf der Deutschen in Brandenburg gute Ergebnisse einfahren. Eine Medaille wäre super, dann könnte ich international bei den Olympic Hopes für Deutschland starten.

Vincent: Ich blicke trotz diverser krankheitsbedingter Startschwierigkeiten positiv auf die neue Saison. Man kann nie wissen was kommt, aber bisher bin ich mit meiner Form sehr zufrieden.

David: Da ich in diesem Jahr wieder zum älteren Jahrgang der Juniorenklasse gehöre, habe ich auf jeden Fall bessere Chancen als letztes Jahr.

Welcher Erfolg war der bisherige Höhepunkt eurer Paddel-Karriere?

Rebecca: Dass ich 2023 auf der Deutschen, im ersten Jahr der Jugend, im K1 im A Endlauf war.

Vincent: Definitiv die drei Deutschen Meistertitel 2022, die Goldmedaille bei den Olympic Hopes Games in Bratislava, die Aufnahme in die Junioren-Nationalmannschaft und der dritte Platz 2023 bei den Weltmeisterschaften in Auronzo.

David: Die Deutsche Vizemeisterschaft und die Bronzemedaille 2022 in Brandenburg im Kajak Zweier.

Der Kanu-Rennsport bevorzugt ruhiges Wasser. In Neuburg lernt man frühzeitig die Tücken der Donau mit ihren Strudeln und Strömungen zu bewältigen. Welches sind eure Lieblingsgewässer?

Rebecca: Ich trainiere gern am Weiher bei uns oder in Mannheim und auf der Olympiaregattastrecke in Oberschleißheim.

Vincent: Brandenburg an der Havel und Oberschleißheim sind optimal, zuhause Donau und Joshofener Weiher.

David: Mir gefällt der Beetzsee in Brandenburg. Auch auf den Weihern um Neuburg lässt es sich im Vergleich gut fahren.

Welche Hobbys pflegt ihr neben dem zeitintensiven Leistungssport?

Rebecca: Voltigieren.

Vincent: Bei mir gibt es neben Schule und Paddeln keine großartigen Hobbys mehr, eher Interessen.

David: Da ich gerade in der Oberstufe bin und relativ viel für die Schule machen muss, habe ich neben dem Training wenig Zeit für andere Dinge.

Wie sieht eure sportliche Zukunft aus?

Rebecca: Ich möchte das Bestmögliche rausholen.

Vincent: Diese Frage kann man nie genau beantworten. Ich muss schauen wie es nächstes Jahr mit Abi, Arbeit oder Studium läuft und ob ich das alles mit so einem zeitintensiven Hobby verbinden kann.

David: Ich werde dieses Jahr noch voll mitnehmen, aber Ende der Saison mit dem Training ein bisschen zurückfahren, da ich 2025 Abitur mache und danach studiere.