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Kanu-Marathon: Vincent Hoiß wird Deutscher Meister

                            Jugendsportler vom Donau-Ruder-Club Neuburg holt Titel im Kajak-Einer

Von Monika Sandner

Kassel Bereits zum neunten Mal betraute der Deutsche Kanu-Verband den WVC Kassel mit der Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften im Kanu-Marathon. Angesichts der ersten internationalen Starts in zwei Wochen beim Weltcup in Prag, nutzten die Nationalmannschaftsfahrerinnen und -fahrer die Strecke auf der Fulda zu einer sportlichen Leistungsbestimmung. Die Zuschauer erlebten spannende Wettkämpfe.
Nach seinem ersten Deutschen Meistertitel bei den männlichen Schülern A vor zwei Jahren, wiederholte Vincent Hoiß vom DRCN diesen großartigen Erfolg nun auch in der Jugendklasse.

Kanu-Marathon, das ist die Ausdauerdisziplin im Rennsport. Mit seinen Kraftreserven intelligent haushalten und sich die Rennen taktisch einteilen, gerade über die Langstrecken werden viele Rennen im Kopf entschieden. Je nach Altersklasse werden im Rundkurs bis zu 32,1 Kilometer mit dem Boot absolviert. Dazu zählen kurze Laufstrecken, die sogenannten Portagen, die den Rennverlauf taktisch anspruchsvoll und spektakulär gestalten.

Der Wettkampf in Kassel wurde als Rundkurs (5,3 km) mit je einer Portage (ca. 200 m) auf der Fulda gefahren. In der Jugendklasse galt es drei Runden und 3 Portagen zu bewältigen.
Die besten Kanu-Marathon Fahrer Deutschlands trafen sich in Hessen, um ihre Kräfte zu messen und um Meisterschaftsmedaillen zu kämpfen. Gleichzeitig dienten die Wettkämpfe der Qualifikation für das Nationalteam des Deutschen Kanu-Verbands.

 

Für Vincent Hoiß entwickelte sich die 16,3 Kilometer lange Strecke zu einem wahren Krimi. Bereits nach 1,5 Kilometern konnte sich der Neuburger Kanute zusammen mit Julian Schmiech von der TG Heilbronn vom restlichen Feld absetzen. Die erste Portage lief gut und Hoiß konnte die Führung übernehmen. Kurz vor der zweiten Laufstrecke schlief dem DRCN-Athleten der Fuß ein, er war deutlich gehandicapt. Schmiech überholte an Land. Vor der dritten Portage bekam Vincent Hoiß erneut Probleme mit dem Fuß und musste seinen Mitstreiter um Gold vorbeiziehen lassen. Wieder auf dem Wasser galt es, etwa 50 Meter aufzuholen. Hoiß kämpfte sich Meter um Meter an Schmiech heran und konnte mit minimalem Vorsprung in die letzte Wende einfahren. Die Wende gelang perfekt, Hoiß erlebte das Phänomen der „zweiten Luft“. Plötzlich hatte sein Körper wieder Kraft und der Sieg ging deutlich an den Donaukanuten. Vizemeister wurde der Heilbronner Julian Schmiech und Platz drei ging an Jan Schütz vom WSV MA-Sandhofen.
Überglücklich fasste Vincent Hoiß seinen Erfolg in Worte: “Als ich die dritte Portage nicht gut hinbekommen habe, hatte ich die Hoffnung schon kurzzeitig aufgegeben. Aber mein Wille hat mich vorangetrieben und nun habe ich beide Titel, ich bin Süddeutscher und Deutscher Meister. Dieser Tag hat mir sehr gut gefallen.“