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Hoiß-Brothers überzeugen bei nationalen Meisterschaften

Bild links: Die erfolgreichen Jugendfahrer des DRCN: Vincent Hoiß (vorne im Boot) belegte sensationell Platz fünf im K1 über 1000 Meter, sein Zweierpartner David Müller fuhr im RG-Bayern Zweier über 5000 Meter unter die Top Ten. 

Bild rechts: Der Juniorenfahrer Simon Hoiß erkämpfte sich im Kajak Einer über 5000 Meter den hervorragenden sechsten Platz.

 

Kanu-Rennsport Die DRCN-Athleten Vincent und Simon Hoiß paddeln sich mit den Plätzen fünf und sechs im Kajak Einer an die deutsche Spitze. Auch David Müller fährt unter die „Top Ten“

Von Monika Sandner

Hamburg kann Kanu-Rennsport – so lautete der Slogan der Jubiläumsveranstaltung 100 Jahre Deutsche Meisterschaften. Bereits zum 15. Mal richtete der Hamburger Kanu-Verband die nationalen Meisterschaften auf der Regattabahn Hamburg-Allermöhe aus. Das Programm wurde bedingt durch die Corona-Pandemie in Schüler/Jugend- und Junioren/Leistungsklasse-Wettkämpfe gesplittet und erstreckte sich über acht Tage.

Das hochklassige Sportevent fand in diesem Jahr ohne Zuschauer und ohne Rahmenprogramm statt. Im Internet wurde allerdings wieder ein Livestream angeboten, sodass die Daheimgebliebenen zumindest medial an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen und die Faszination Kanu-Rennsport miterleben konnten.

Der Präsident des Deutschen Kanu-Verbands Thomas Konietzko freute sich über die Teilnahme der Olympioniken: „Nach den Olympischen Spielen in Tokio stellen sich die stärksten Sportlerinnen und Sportler noch einmal in den Dienst ihrer Vereine und sagen damit auf eine besondere Art und Weise Danke für die ihnen entgegengebrachte Unterstützung.“

Mit Vincent Hoiß und David Müller gingen in Hamburg zwei DRCN-Jugendfahrer an den Start. Im Kajak Zweier zeigte das Duo, das auch im nächsten Jahr noch in dieser Klasse fahren wird, gute Leistungen und verpasste in den Zwischenläufen über 500 und 1000 Meter nur knapp die Endlaufteilnahme. „Die Rennen waren alle eine Herausforderung, die Strecke ist sehr windanfällig und es gab immer wieder unangenehme Wellen und Regen. Trotzdem habe ich mich gut gefühlt und immer alles gegeben“, meinte Hoiß. 

Im K1 über 1000 Meter gelang Vincent Hoiß souverän die Endlaufteilnahme. Im Finale ließ der Neuburger viele ältere Spitzensportler hinter sich und erkämpfte in 03:56.82 Minuten den sensationellen fünften Platz.

Auch auf der langen Distanz über 5000 Meter überzeugte Hoiß mit Rang sieben.

David Müller bestritt die Langstrecke im Bayern-Zweier mit seinem Kaderkollegen Roan Schulze (KSC Ansbach). Das Team zeigte Kampfgeist und fuhr als Zehnter über die Ziellinie.

Nachdem die Schüler- und Jugendfahrer ihre Meister ermittelt hatten, reisten die Junioren- und LK-Fahrer an. In der Leistungsklasse überzeugte erwartungsgemäß das Olympiateam. Doch auch im Juniorenbereich gab es spannende Wettkämpfe. Der Neuburger Top-Athlet Simon Hoiß konnte in den Zweier-Wettbewerben mit Felix Wirl (WSG Kleinheubach) sowohl über die Mittel- als auch über die Sprintstrecke in die Finals einziehen. Das Bayern-Team belegte die Plätze acht und neun. „Die Zweier-Rennen haben sich richtig gut angefühlt, wir haben mittlerweile wirklich gute Starts“, fand Hoiß.

Im K1 über 1000 Meter schaffte es der Juniorenfahrer ins B-Finale. In 03:48.83 Minuten paddelte er auf Platz vier und ist somit in der Endabrechnung die Nummer 13 seiner Altersklasse in Deutschland.

 

Traditionell beendeten die Langstreckenrennen die 100. Deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport. Simon Hoiß konnte über die 5000 Meter, in einem 36 Fahrer umfassenden Rennen, sein ganzes Können demonstrieren. Nach perfektem Start hielt er den Kontakt zur Spitzengruppe, verlor allerdings in der ersten Wende den Anschluss und fiel auf Platz 13 zurück. Nach der letzten Wende mobilisierte der Neuburger nochmals alle seine Kräfte und konnte im Zielspurt einige Konkurrenten überholen. In 22:02.70 Minuten fuhr er als Sechster über die Ziellinie. Nach diesem großartigen Erfolg versuchte Hoiß die letzten 300 Meter seines Fights in Worte zu fassen: „Mein Hirn hat nur noch gesagt, aufgeben ist keine Option, gib alles, es war so ein hartes Rennen, aber schön.“